Antiquariat

Tobias Müller

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Schiestl, Matthäus - (Kreuzweg) - um 1915.

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Best.Nr. 13414

Vor einer Kreuzwegstation mit Pieta sitzt ein kleiner barfüßiger Junge mit Hut auf dem Kopf. Im Hintergrund ist eine Variante der von Schiestl öfters dargestellten Kirche zu sehen, zu der der Kreuzweg hinaufführt. Eine Inschrift unter der Pieta lautet: "Zum Gedächnis an den Weltkrieg 1914 hat dies Denkmal errichtet". Mischtechnik auf Papier von Matthäus Schiestl, re. u. sign., um 1915. Ca. 35,7 x 47,0 cm (Bildmaß). - Unter Passepartout und entspiegeltem Glas staubdicht und säurefrei gerahmt, in schlichter dunkelbraun-goldener Leiste. Kleine Löchlein in den Ecken, kleine Tusche-Fleckchen. - Matthäus Schiestl: Gnigl (Salzburg) 27.3.1869 - 30.1.1939 München. Schiestl zog im Kindesalter mit seiner Familie von Österreich nach Würzburg, wo er mit seinen beiden Brüdern Heinz und Rudolf ersten Unterricht in der Werkstatt des Vaters, Matthäus Schiestl. d.Ä., erhielt. Mit 25 zog er zur Ausbildung an der Akademie nach München, an der er 1912 auch zum Professor ernannt wurde. Er blieb allerdings Zeit seines Lebens der fränkischen Heimat verbunden, u.a. durch seine Mitgliedschaft in der Hetzfelder Flößerzunft. Er unternahm zahlreiche Bildungsreisen, davon eine auch ins Heilige Land. Seine Motive wurden von religiösen Themen und Sagen beherscht, meist vor dem Hintegrund einer fränkischen Lanschaft. Die Malerei war einem sachlichen Realismus verhaftet, deren Komposition er an deutsche Meister des 15. und 16. Jahrhunderts anlehnte. Im öffentlichen Raum findet sich neben seinen Werken in St. Adalbero zu Würzburg, St. Benno in München oder dem Schloß Mainberg bei Schweinfurt auch das beschriebene Altarbild in St. Elisabeth in Bonn.